Ratgeber Internet: Vermeiden Sie diese Fehler


Grundlegendes

Die Möglichkeiten im Internet sind so vielseitig wie gefährlich, sich irgendwo falsch zu benehmen oder sogar unbedarft einen Schaden anzurichten. Es gibt Viren und Trojaner, Phishing-Versuche, um persönliche Daten abzufangen, Afrika-Spam (Nigeria-Briefe), Kettenmails (Belästigung) oder auch nervtötende Schwermails, verbale Ausrutscher in Foren, unerwünschte Werbung versenden oder Sie haben gar vielleicht schon Spammer unterstützt. Das liest sich jetzt sehr gefährlich, daher auch den wichtigsten Tipp gleich am Anfang: bewahren Sie Ruhe und gehen Sie mit gesundem Menschenverstand vor. Mit etwas Vorsicht können Sie das meiste abwenden. Es ist beispielsweise unrealistisch, wenn Sie per Email angeschrieben werden, Sie sollten eine Transaktion über Millionen von Euro machen und würden deshalb einige Hunderttausend Euro dafür bekommen. Sowas macht niemand. Und wenn man es sich überlegt ist es klar. Leider hält man im Internet manches Wunder für möglich. Lesen Sie alle Tipps durch und erhöhen Sie die Sicherheit, mit der Sie sich im Internet bewegen.

Anhänge von Emails

Als die Gefahren im Internet werden Viren, Trojaner und Spionage angesehen! Daher nie unbekannte Anhänge, oder Anhänge mit verdächtiger Endung öffnen. Schützen Sie sich auf jeden Fall als Grundschutz mit aktueller Virensoftware, die es auch kostenlos gibt. Mehr dazu unter: PC-Sicherheit

Emails

Profis können den Absender einer Mail leicht fälschen. So kann eine eintreffende Mail vorgeben, von der Hausbank zu sein, von Ihrem Provider oder auch von der Telefongesellschaft. Ist dieser Email ein Anhang beigefügt, müssen Sie serh vorsichtig sein: Wenn Sie ihn ohne zu prüfen öffnen, können Sie sich bereits einem Wurm, Virus oder Trojaner eingefangen haben. Nur weil der Virenscanner vielleicht nicht anschlägt, heißt das noch lange nicht, dass der Anhang harmlos ist. So einfach kann das gehen, also nie Daten öffen, die im Anhang einer Mail hängen.

Selbst Emails ohne Anhang können gefährlich sein, wenn man auf den Inhalt hereinfallt. Üble Abzocker versenden Emails, die aussehen, als würden sie von großen Konzernen wie eBay oder von einer Bank kommen. In diesen Mails ist von Sicherheitsmaßnahmen oder Sicherheitslücken die Rede. Zum Schutz der Kunden seien sofort Maßnahmen erfordern, dass alle Kunden ihre Zugangsdaten (Konten, Benutzernamen, Passwörter, Streichlistennummern etc.) online in einem direkt in der Mail anklickbaren Link oder auch Formular verifizieren müssen. Nie Daten eingeben. Keine Firma würde per Email diese sensiblen Daten abfragen!

Nigeria-Spam

Die häufig in englisch oder auch schlechtem deutsch geschriebenen Emails bitten in der Regel um Mithilfe bei der Transaktion einer größeren Summe Geld. Oft geben sich die Absender als Angehörige eines ermordeten Politikers aus, dessen Vermögen es mit Hilfe Ihres Vorschusses außer Landes zu bringen gilt. Als Belohnung winke dann angeblich ein gewisser Prozentsatz der Geldsumme als Provision. Das ist eine häufige Betrugsmasche, die auch heute immer noch funktioniert. Wenn Sie sich darauf einlassen, werden Sie entweder abgezockt und sehen Ihren Vorschuss nie wieder oder Sie machen sich der Geldwäscherei mitschuldig.

Schnelles Geld

Im Internet gibt es immer welche, die auf Gier setzen und die arglosen Benutzern das schnelle Geld versprechen. Dabei handelt es sich um sogenannte Multi-Level-Marketing-Systeme, die meist per Email-, Usenet- oder Gästebuch-Spam beworben werden. Dabei solle man bei einigen anderen Systemteilnehmern irgendwelche Reporte erwerben, die nur beinhalten, dass man diese wieder verkaufen soll, mit der gleichen Argumentation. Die Idee dahinter ist, anschließend selbst einige Leute zu finden, die diese Reporte abkaufen. Dies sind Arten von Schneeball- oder Pyramidensystemen und unseriös.

KETTENMAILS WEITERLEITEN

Immer wieder bekommt man Emails in denen es heißt: "Leiten Sie diese Mail dringend an alle Ihre Freunde weiter..." In oft zu Tranen rührenden Texten aus den unterschiedlichsten Gründen wird verlangt: zum einen wird angeblich ein Knochenmarkspender gesucht, ein anderes mal ist von gefährlichen Computerviren die Rede, mal gewinne man durchs Weiterleiten angeblich ein Handy. Aber nichts davon stimmt, denn bei diesen Emails handelt es sich um so genannte Hoaxes. Wer darauf hereinfallt und sie tatsachlich weiterverbreitet, macht sich entweder bei den Empfängern lächerlich oder verärgert, da er Spamm verbreitet.

Absichtlich Viren schicken

Computerviren sind natürlich keine kleinen Organismen die krank machen. Es handelt sich um kleine Programme die entweder nach Aktivierung durch einen einfachen Klick die Festplatte verändern oder zerstören können. Auch wenn Ihnen der Nachbar auf den Zeiger geht und Sie noch so sehr verärgert darüber sind, verschicken Sie nie Viren. Durch den Provider kann herausgefunden werden, von woher der Virus verschickt wurde. Dies ist kein Kavaliersdelikt und kann hart bestraft werden.

SICHTBARE EMPFÄNGERADRESSEN

Wenn Sie eine tolle Nachricht zu verbreiten haben, sei es nun eine Einladung zu einer Party oder einen geschäftlichen Newsletter. Sie schreiben die Mail und fügen alle fünfzig Empfängeradressen ins Feld "An" oder "CC" ein. So wird jeder Empfänger sehen, wer die Mail sonst noch bekommen hat. Das ist vielleicht praktisch, aber auch Datenschutzrechtlich bedenklich. Damit stoßen Sie meist auch auf wenig Gegenliebe: Viele Empfänger sind nicht davon begeistert, dass nun andere Personen diese Email-Adresse kennen. Außerdem sehen die Mails mit so vielen Empfängeradressen in manchen Mailprogrammen sehr schlecht aus. Und schließlich leisten Sie damit möglicherweise sogar Computerviren Vorschub, denn viele Schädlinge durchsuchen zum Adressbuch auch noch die Mails nach möglichen Empfängern. Hatte sich nur einer dieser Empfänger vorher einen Wurm eingefangen, wird sich der Wurm nun vielleicht an alle anderen weiterverbreiten. Besser ist es bei Emails an viele Personen die eigene Adresse ins Feld "An" zu setzen und alle anderen ins BCC (Blind Carbon Copy, Blindkopie). Sollten Sie das BCC-Feld in Ihrem Mailprogramm nicht gleich finden, ist es vermutlich nur ausgeblendet. Über Ansicht/BCC-Feld lässt es sich meist einfach wieder einblenden.

RTF-Mails verschicken

Internationale E-Mail-Standards legen grundsätzlich zwei Formate fest, in denen Mails verschickt werden können: Mit Mails im Nur-Text-Format kommt jedes Mailprogramm zurecht, weshalb Sie damit in jedem Fall auf Nummer sicher gehen. Das zweite Format enthalt HTML-Kodierungen und erlaubt damit wie in Webseiten die Gestaltung von Texten und das Einbinden weiterer Elemente (wie Bilder oder auch Links). Auch solche Mails können noch von fast jeder Mailsoftware verarbeitet werden. Microsoft bietet nun jedoch in Outlook noch ein drittes Format an: Das Rich Text Format. (RTF) erlaubt ebenfalls eine optische Gestaltung der Mail. Die Krux ist jedoch: Wenn Benutzer anderer Mailprogramme eine RTF-Mail erhalten, sehen sie statt des Texts oder Anhangs oft nur eine seltsame Datei namens winmail.dat, die sich mit keinem Standardprogramm öffnen lässt. Stellen Sie Outlook via Extras/Optionen/E-Mail-Format am besten so ein, dass nur das reine Text-Format verwendet wird. Soll eine Email ausnahmsweise mit Bildern sein, nehmen Sie lieber HTML. RTF ist nicht nötig. Am besten ist es, immer direkt in die Email zu schreiben. Beim Anhängen von Word-Dateien können Makroviren enthalten sein. Der Adressat öffnet den Anhang vielleicht nicht, da er (zurecht) Angst vor einem Virus hat. Vielleicht ist er dazu nicht mal in der Lage, weil sein Mailprogramm das Offnen bestimmter Dateitypen (z.B. .doc.) unterbindet. chreiben Sie den Text also besser direkt in die Mail.

Scherze per Email veschicken

Email sind schnell und einfach. Damit erreichen Sie viele Ihrer Bekannten mit geringem Aufwand. Und weil Mailbenutzer alle viel Humor haben (müssen), erfreuen sich auch die kleinen, meist animierten Scherzdateien recht großer Beliebtheit. Sie werden entweder als Power-Point-Präsentation, als ausführbares EXE-File oder als Flash-Filmchen verschickt. Meist auch direkt weitergeleitet. In diesen Dateien gibt es lustige Sprüche oder kleine Filmchen zu sehen, häufig auch etwas derb. Nicht überall und vor allem nicht zu jeder Zeit sind diese Scherzdateien willkommen. Fragen Sie lieber nach, bevor Sie etwas schicken und halten Sie keine Mitarbeiter von der Arbeit fern.

Verhalten in Foren

In Newsgroups oder Internetforen diskutiert man über aller möglichen Themen. Wo aber Menschen zusammenkommen, gibt es hin und wieder Streit. Die Gefahr eines so genannten Flamewars verstärkt sich in Foren und Newsgroups dadurch, dass jeder allein an der Tastatur sitzt und sich nicht bewusst ist, dass später theoretisch die ganze Welt das lesen kann. Was man nun im Affekt veröffentlicht hat, bleibt dauerhaft erhalten. Nehmen Sie sich etwas zusammen, falls Sie auf Behauptungen oder Beleidigungen von anderen reagieren möchten, auch wenn Sie vielleicht durch vorangegangene Sticheleien provoziert wurden. Verbale Ausrutscher können Folgen haben und nachwirken. Auch Google vergisst nichts.

Nicht mit Profis anlegen

Vielen Diskussionsforen stützen sich gern auf so genannte Regulars oder Stammuser. Damit bezeichnet man Benutzer, die schon lange regelmassig in einem bestimmten Forum sind und sich in bestimmten Themen meist gut auskennen. Manchmal sind die Stammuser auch Moderatoren einzelner Themen. Weil ein Regular sich in seinem Lieblingsforum auskennt und dieses auch oft ein bischen als sein eigenes betrachtet, ist er darauf bedacht, dieses einigermaßen sauber zu halten. Es kommt nicht gut an, wenn immer wieder die gleichen Fragen gestellt werden, die es dann zu beantworten gilt. Daher bilden die Regulars eines Forums oft ein bestimmtes Regelwerk und stellen gemeinsam eine FAQ (Frequently Asked Questions) ins Netz, welche die am häufigsten gestellten Fragen zum Thema dieses Forums beantworten soll. Ist jemand neu und stellt eine solche Frage, wird er gleich auf die FAQs verwiesen. Dies ist nicht persönlich gemeint, spart aber allen Beteiligten Zeit und bringt oft auch die besten Ergebnisse.

Wie nicht Werbung machen

Jeder, der ein eigenes Online-Gästebuch, Weblog (Online-Tagebuch) oder auch Forum betreibt, kennt diese unangenehmen Kommentare (Postings), die nur der Werbung dienen. Es tauchen immer wieder Benutzer auf, die im Forum, Gästebuch oder Blog nur für ihre Produkte werben wollen, ohne sinnvolle Inhalte zu schreiben. Häufig handelt es sich bei solcher Werbung auch noch um anrüchige, zweifelhafte oder sogar illegale Angebote. Wer es nötig hat, aufdringliche Werbung in Gastebücher etc. zu spammen, erscheint erstens sehr unseriös und nervt auch noch andere Benutzer.

Nicht bei Spammern kaufen

Unablässig und mit zunehmender Tendenz versenden Spammer Millionen von Emails an Mailkonten . Diese Angebote am besten gleich löschen. Denn wenn auch nur jeder tausendste Empfänger sich was vormachen lässt und etwas bestellt, dann hat sich die Spammerei leider schon gelohnt. Der Spam nimmt somit zu und 999 Benutzer oder mehr werden weiter mit Spam zugemüllt, nur weil der Tausendste mit seiner Bestellung den Spammer zum Weiterspammen ermutigt hat. Daher niemals etwas bei einem Spammer kaufen, auch wenn das Angebot interessant erscheint. Es kann sich nämlich auch um einen Betrug handeln und man bekommt gar nicht das eigentlich gewollte. Dies geschieht besonders oft bei Medikamenten, was auch noch gefährlich enden kann. Falls Sie das beworbene Produkt erwerben möchten, suchen Sie im Netz nach Alternativen. Es gibt fast nichts, was es nicht auch irgendwo anders zu kaufen gibt. Unterstützen Sie keine Spammer, damit sich das spammen nicht lohnt. Nur dann wird diese Seuche eingedämmt werden können.

Anonymität im Internet

Viele sehen sich anonym im Internet und vergessen die Voratsdatenspeicherung, die alle Daten 6 Monate lang konserviert. Zudem hinterlassen Sie überall Spuren und sind daher nicht sehr anonym unterwegs: Emails werden meist unverschlüsselt übertragen und so kann (zumindest theorethisch) jeder, der Ihrem Netzwerkanschluss anzapft, mitlesen. In Chat-Räumen kann zumindest der Internetprovider herausfinden, wer hinter einer IP-Adresse steht (diese wird jedem zugewiesen und ermöglicht für den Provider die Identifikation). Auch wenn Sie sich tarnen und sich für Ihre Online-Tätigkeiten einen Nickname und eine Fantasie-Mailadresse ausdenken, werden Sie für den Provider nicht anonym. Inzwischen hat jeder große Provider eine Schnittstelle (gesetzlich vorgeschrieben), mit deren Hilfe sich die Polizei Emails anschauen kann. Und auch das so beliebte Filesharing läuft nicht anonym ab.

Filesharing

Aktueller Stand ist, dass Sie zwar (noch) nicht für Daten belangt werden, die sie downloaden, jedoch für die Weiterverbreitung. Da alle großen Netzwerke aber so funktionieren, dass man mit dem Download auch gleichzeitig das Stück weiter an andere Nutzer anbietet, ist das höcht gefährlich. Nach offiziellen Schätzungen wurden bisher (Stand: August 2010) über 450.000 Abmahnungen allein in Deutschland verschickt. Dabei wird für jeden Titel eine Schadensersatzsumme von ca. 10.000,- Euro angenommen. Allein schon bei einem illegal verbreiteten Film kann man daher mit mindestens 1000 Euro Ersatzansprüche rechnen. Dies ist nur grob skizziert, da die Materie sehr komplex ist. Tatsache ist jedoch, dass die Film- und Musikindustrie inzwischen soweit ist, dass Name und Adresse vom Nutzer in Erfahrung gebracht werden kann, auch ohne vorher eine Anzeige gemacht haben zu müssen. Dies hat die Abmahnzahlen enorm vergrössert. Wer also denkt, in der Masse ist er sicher, der täuscht sich.

Weitere Grundlagen und Begriffe werden auch im Grundkurs erklärt

Weitere grundlegenden Sicherheitsbegriffe werden auch unter PC-Sicherheit erklärt

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